Als ich ein paar Monate in England verbracht habe, war ich von der Faszination der Briten für Polo selbst ganz fasziniert. Schließlich ist Großbritannien ein echtes Polo-Land. Schon an Universitäten gehört es zum Sportangebot dazu, und auch die Royals – vor allem die beiden Prinzen – nehmen regelmäßig an Spielen teil.

Wieder zurück daheim, wollte ich versuchen eine abgespeckte Polo-Version an meiner Reithalle zu organisieren. Am Ende war es eine echt lustige Veranstaltung, die aber wohl nicht viel mit dem zu tun hatte, was im Profibereich als Polo bezeichnet wird. Allerdings habe ich deshalb in Angriff genommen, die Veranstaltung zu wiederholen – und falls du auch Interesse hast, findest du hier die grundlegenden Informationen zur Geschichte und den Regeln dieses besonderen Pferdesports.

Die Herkunft des Sports

Die Wurzeln des Spiels liegen in der östlichen Welt, unter anderem in Afghanistan und Persien. Schon mythologische Szenen und Malereien zeigen Reiter auf ihren Pferden mit den bekannten Schlägern bei dem beliebten Sport. Auch im Römischen Reich hat es Polo bereits gegeben.

Seine riesige Bekanntheit in Großbritannien begann damit, dass Offiziere, die ihre Station in Indien hatten, zurückkehrten und das Spiel so mit in ihre Heimat brachten. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann der erste britische Poloclub gegründet. Einige Jahrzehnte später, 1898, feierte auch der erste deutsche Poloclub in Hamburg seine Entstehung.

Die grundsätzlichen Spielregeln

Die Regeln sind durchaus etwas kompliziert, weshalb ich hier nur auf die Grundregeln eingehen kann. Falls du Interesse hast, findest du online aber viele Seiten, auf denen du die detaillierten Regeln des Sports nachlesen kannst. Nun aber erstmal zu den Basics:

Das Feld
Ein Spielfeld, das ungefähr 280m x 180m groß ist, wird an seinen langen Seiten mit Hölzern und an den kurzen Seiten mit Linien gekennzeichnet.

Die Feldmarkierungen
Wer mit dem Sport anfängt, der kann die Linien auf dem Feld durchaus ziehen, denn eigentlich wird das Spielfeld nur gedanklich in Linien unterteilt. Diese sind in der Mitte und dann bei ca. 55m, 35m und 27m in jeder Platzhälfte zu setzen.

Die Tore
Zwei 3m hohe Torpfosten bilden das ca. 7m breite Tor. Ein Torrichter entscheidet über den erfolgreichen Punkt.

Weiteres Personal
Es gibt außerdem noch einen Zeitnehmer, einen Protokollführer und eigentlich auch einen Aufsteller, der die Bretter an den Spielfeldrändern bei Bedarf wieder aufstellt.

Die Mannschaft
Es gibt zwei Mannschaften aus je vier Spielern. Außerdem kommen zwei Schiedsrichter dazu (ebenfalls mit Pferd) sowie ein Haupt-Schiedsrichter ohne Pferd. Es gibt Zeitabschnitte von sieben Minuten, und das Spiel kann zwischen vier und acht solcher Abschnitte dauern.

Schutz der Pferde
Das ist die goldene Regel beim Sport. Es gilt zum Beispiel, dass das Pferd nach einem Zeitabschnitt eine Pause haben muss und nicht hintereinander eingesetzt werden darf. Befindet ein Tier sich in einer gefährlichen Situation wird das Spiel unterbrochen.

Die Taktik
Wie auch beim Fußball ist jede Position auf dem Feld mit einer Aufgabe verknüpft. Diese hier auszuführen wäre zu viel des Guten. Aber die Spieler haben konkrete Aufgaben während des Spiels, für die sie verantwortlich sind. Und nur mit Teamwork können Erfolge erzielt werden.

Wenn du denkst, dass es spannend wäre, selbst mal ein kleines Polo-Turnier auf die Beine zu stellen, dann wünsche ich dir viel Erfolg. Selbst in kleinem Rahmen macht es einfach viel Spaß und ist eine tolle abwechslungsreiche Art und Weise, sich und seine Pferde neu herauszufordern.