Dieses Thema ist nicht unter den Tisch zu kehren. Denn oft vergessen vor allem jüngere Pferdefreunde, wie viel Kosten ihr vierbeiniger Freund in puncto Unterbringung und Pflege verursacht.

Ich finde es wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über diese Punkte sprechen – vor allem, wenn die finanziellen Mittel für ein eigenes Pferd nicht ausreichen. Denn Kinder sehen die vielen Kostenpunkte kaum. Aber das heißt nicht, dass der Traum vom Pferd gleich begraben werden muss. Für viele Bereiche gibt es neben den „Luxus-Lösungen“ auch kostengünstigere Varianten, wie zum Beispiel bei der Unterbringung.

Und jetzt werfen wir mal einen Blick auf die wichtigsten Kosten-Aspekte bei der Pferdehaltung. Für einen besseren Überblick habe ich diese in wiederkehrende und einmal zu leistende Kosten unterteilt:

Wiederkehrende Kosten

Stallmiete, von 100€ bis 500€ monatlich
Die Kosten für die Stallunterbringung sind sehr unterschiedlich. In ländlichen Gebieten sind meist niedrige Beträge fällig, aber das hängt vom individuellen Wohnort ab. Viele Details sollten vorher unter die Lupe genommen werden, zum Beispiel: Gibt es Weiden, die genutzt werden können? Wie groß sind die Boxen? Wie sind sie ausgestattet? Gibt es bereits eine Futterauswahl? Ist eine Reithalle angeschlossen? Um welche Arbeiten muss man sich selbst kümmern? Schreibe dir eine Liste mit Dingen, die wichtig für dich sind! Generell gilt, dass die Versorgung in einem Pensionsstall teurer ist als die in einem offenen Stall ohne explizite Betreuung. Dafür hat eine „Vollpension“-Unterkunft meist einige Vorteile und beinhaltet Extra-Leistungen.

Verpflegung, 50€ bis 150€ monatlich
Auch diese Kosten hängen davon ab, ob dein Pferd Kraftfutter oder zusätzliche Vitamine braucht. Aber grundsätzlich liegt der Monatspreis für Heu, Hafer, Karotten, Äpfel, etc. zwischen diesen Beträgen.

Reitstunden, ca. 10€ bis 20€ pro Stunde
Wenn du noch am Lernen bist und Reitstunden nehmen musst, kommen diese zu den wiederkehrenden Kosten hinzu.

Hufschmied, ca. 20€ bis 100€ alle zwei Monate
Je nach Beschlägen können die Kosten stark variieren. Jedoch sollte alle acht Wochen ein Termin mit dem Schmied gemacht werden.

Ärztliche Untersuchungen, ab 100€ jährlich
Dieser Kostenpunkt hängt stark von der Pferdegesundheit ab. Was aber sein muss, sind jährliche Impfungen (zum Beispiel gegen Tollwut oder Pferdegrippe) und regelmäßige Wurmkuren.

Haftpflichtversicherung, 100€ bis 150€ jährlich
Da du für Schäden, die dein Pferd verursacht, haftbar bist, solltest du diese Versicherung definitiv besitzen. Je nach Wunsch können auch Tierarztbehandlungen oder Unfälle abgesichert werden. Die Kosten steigen dementsprechend.

Ersatzzubehör und Ausrüstung, 20€ bis 50€ monatlich
Irgendwann müssen einfach neue Hosen oder Stiefel her. Oder das Pferd benötigt ein neues Halfter oder Gebiss. Für Accessoires und Bekleidung solltest du diese monatlichen Beträge einkalkulieren.

Zeit, mindestens 2 bis 3 Stunden täglich
Nicht zu vergessen ist der Zeitfaktor, der auch davon abhängt, ob du dein Pferd selbst versorgst oder jemand in einem Reitstall diverse Aufgaben für dich übernimmt. Aber 2 bis 3 Stunden täglich für Ausreiten und Pflege sind anzunehmen.

Einmalige Kosten

Pferd, ab 1000€ aufwärts
Hier heißt es: Sehr gut aufpassen. Wie ist die Gesundheit des Pferdes, sein Charakter, und aus welcher Züchtung stammt es? Du solltest dir genug Zeit nehmen, um das richtige Tier zu finden, das zu dir passt.

Sattel, ab 200€ aufwärts
Je nach Nutzung und Reitsportart unterscheiden sich auch die Preise.

Zubehör, 70€ bis 120€
Hierzu gehören Accessoires wie die Satteldecke, Trense, Gebiss, Halfter, etc. Wichtig ist, nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die Qualität zu achten.

Anhänger, ab 4000€ aufwärts
Falls es nötig ist und du auf Turnieren reiten möchtest oder das Pferd transportieren willst, ist ein Anhänger nötig. Dieser ist die teuerste Anschaffung, daher sollte immer genau überlegt werden, ob sie sich lohnt – oder ob es die Möglichkeit zum Leihen gibt.